Interkulturelle Arbeit
Interkulturelle Begegnungen – das sind Begegnungen „zwischen den Kulturen“ und eigentlich etwas ganz Alltägliches.
Jede Familie hat ihre eigene „Tisch-Kultur“, jede Gruppe ihre eigene „Gesprächs-Kultur“, jede Firma eine „Unternehmens-Kultur“. Und weil jede und jeder von uns tagtäglich mit ganz verschiedenen „Kulturen“ in Berührung kommt, haben wir alle Strategien entwickelt damit umzugehen. Schließlich begegnen wir ständig Menschen, die anders sind als wir selbst – in Alter, Geschlecht, familiärer Situation, Herkunft, Bildung, Beruf usw. - auch und immer mehr in unserer Kirche.
Schwierig wird es immer dann, wenn wir die Unterschiede nicht mehr gut einordnen können, wenn wir Kulturen begegnen, die wir als „fremd“ wahrnehmen. Dann werden wir leicht verunsichert („Wie verhalte ich mich jetzt?“), vielleicht auch ängstlich und abwehrend („Damit möchte ich nichts zu tun haben!“). Bei manchem wird aber auch Neugier geweckt („Das kenne ich noch nicht – das ist interessant!“).
Begegnungen zwischen Kulturen sind immer vielschichtig – für beide Seiten!
Wo sie gelingen, bieten sie die Möglichkeit, Unbekanntes näher kennenzulernen und den eigenen Horizont zu erweitern. Wo sie misslingen, oder es gar nicht erst zu einer echten Begegnung kommt, entstehen leicht Vorurteile, Schubladendenken und schlimmstenfalls rassistische Zuschreibungen.
Interkulturelle Arbeit ist darum Arbeit an der Begegnung zwischen verschiedenen Kulturen.
Wir arbeiten daran,
dass das Miteinander verschiedener Kulturen gelingen kann,
dass Verschiedenheit als Bereicherung und nicht als Bedrohung erfahren werden kann,
dass wir unsere eigenen kulturellen Prägungen besser zu verstehen lernen.
Es ist Arbeit, weil es oft viele kleine Schritte braucht, die auch anstrengend sein können. Es gibt auch kulturelle Unterschiede, die es – für beide Seiten – nicht immer ganz leicht machen. Verschiedenheit muss man manchmal auch aushalten lernen.
Aber wir sind sicher: Es lohnt sich, Kirche vielfältiger zu machen, neue Wege zu gehen, „out of the box“ zu denken.
Kulturelle Vielfalt ist für unsere Gesellschaft prägend und sollte auch in unserer Kirche nichts Besonderes sein. Kirche kann Heimat sein für Menschen aller Herkunftsorte und kultureller Prägungen.
Für alle, die sich noch näher über Interkulturelle Arbeit in der Kirche informieren möchten, gibt es hier noch mehr zu lesen:
EKD-Text 119: Gemeinsam evangelisch. Erfahrungen, theologische Orientierungen