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Kita Regenbogen Germersheim

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Der Regenbogen prangt deutlich sichtbar neben dem Eingang. Ansonsten wirkt das Gebäude auf den ersten Blick überhaupt nicht wie eine Kindertagesstätte. Es ist ein Wohnblock, in dessen Erdgeschoss die dreigruppige protestantische Kita Regenbogen untergebracht ist. Keine offene moderne Kita Architektur, von Außen eher abweisend, wenig kindgerecht und einladend.

 

Sobald man aber zur Tür reinkommt, fühlt man sich wohl. Es ist bunt, es ist laut und lebendig. Die Kita Regenbogen in Germersheim ist ein Ort, an dem sich 75 Kinder aus vielen Nationen zu Hause fühlen. Ein Team aus zehn Erzieherinnen macht es ihnen leicht.

 

„Wir sind Kita in einer Stadt, in der die Bevölkerung kulturell sehr verschieden ist, und in der es auch soziale Brennpunkte gibt und die Kinder teilweise mit großen Herausforderungen zu kämpfen haben“ so die Leiterin Beatrice Zehe, „Gerade darum wollen wir, dass sie sich hier bei uns zu Hause fühlen“.

 

Dazu gehört auch, dass die Kinder die Kultur, die Religion ihrer Familien mit in die Kita bringen können und sollen. Verantwortlich für die interkulturelle Arbeit ist Tayyure Dündar, die als interkulturelle Fachkraft in den verschiedenen Gruppen der Einrichtung aktiv ist.

 

Sie erzählt von ihrem neuen Projekt, in dem die Kinder gemeinsam gestalten ein Buch gestalten, das von ihrem Leben erzählt. „Wir haben hier zwei Handpuppen. Die Kinder haben sie Lindea und Mausi genannt. Jeweils eines der Kinder darf sie drei Tage lang, mit dem Buch, nach Hause mitnehmen.“

 

Die Puppe begleitet die Kinder im Alltag, ist bei allem dabei, was zu Hause geschieht. Am Abend setzen sich die Kinder mit ihren Eltern zusammen und überlegen, was die Puppe an diesem Tag bei Ihnen erlebt hat. Das wird in der Muttersprache ins Buch geschrieben. Dazu kommen Fotos, Bilder der Familie und außerdem ein Brief, in dem die Eltern auf Deutsch beschreiben, wie ihr Kind die deutsche Sprache lernt.

 

Wenn das Buch einmal durch alle Familien gewandelt ist, bietet es ein buntes Bild davon, wie unterschiedlich viele Dinge im Alltag verschiedener Kulturen sein können und wie viel doch auch verbindet.  

„Besonders wichtig ist mir“, sagt Tayyure Dündar, „dass alle Kinder auf diese Weise mit dem, was ihr Leben ausmacht, vorkommen. Dass alle das Gefühl haben: so wie ich bin, so wie meine Familie ist, so gehöre ich hier dazu. Und die Kinder können erleben, dass andere anders sind, ohne das Gefühl zu bekommen, auch so werden zu müssen, um angenommen zu werden.“

 

Wie anstrengend es sein kann, als Mensch mit nicht-deutschen Wurzeln angenommen und akzeptiert zu werden, hat der Tayyure Dündar selbst erfahren. Es hat lange gedauert, bis sie als gläubige Muslima in der Einrichtung der evangelischen Kirche eine Festanstellung bekommen hat. „Aber gerade weil mir mein Glauben so wichtig ist, möchte ich auch anderen Mut machen, ihren Glauben immer wieder neu zu entdecken!“, sagt sie.

 

Es spielt gerade für Eltern, in deren Leben Religion und Kultur des Herkunftslandes wichtig sind, eine große Rolle, dass „Religion“ in evangelischen Kitas ein Thema ist. „Wir könnten den Kindern die Geschichten aus der Bibel, oder aus dem Koran erzählen. Und sie dazu anregen, sich damit auseinander zu setzen. Ein Glaube kann stark machen für das Leben“.


Hier finden Sie mehr Informationen zur Kita-Regenbogen.

 

Für die religionspädagogische Arbeit in den Kindertagesstätten der Ev. Kirche der Pfalz ist die Fachberatung des Diakonischen Werkes zuständig. Hier bekommen Sie noch mehr Infos: Diakonie - Kita Fachberatung.